"SüdSchwein4Klima" Bayern und Baden-Württemberg starten gemeinsames Projekt

Im Projekt „Süddeutsche Schweinefleischerzeugung – zukunftsorientiert, klimafreundlich, wirtschaftlich (SüdSchwein4Klima)“ fand am 12. Januar 2024 in Seligweiler auf der bayerisch-baden-württembergischen Grenze das Auftakttreffen mit allen Partnern der Wertschöpfungskette statt.

Boxberg-Windischbuch, 17.01.2024. Ausgangspunkt für die Projektidee war eine Fachtagung der Müller Gruppe (Müller Fleisch, Ulmer Fleisch und das Süddeutsche Schweinefleischzentrum Ulm-Donautal) im Oktober 2022. Bei dieser Tagung wurde gemeinsam mit Michaela Kaniber, bayerische Staatsministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, und Peter Hauk, baden-württembergischer Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, sowie Vertretern der Wissenschaft, der Landesanstalten, der Bauernverbände und Vermarktungsorganisationen erörtert, wie mit allen Partnern der Wertschöpfungskette die Transformation zu einer noch nachhaltigeren, zukunftsorientierten und wirtschaftlicheren Schweinehaltung gelingen kann.

Gemeinsam zum Ziel

Das Projekt verfolgt das Ziel, den landwirtschaftlichen Betrieben ein Werkzeug zur Selbsthilfe an die Hand zu geben. Den Betrieben stehen somit mögliche Handlungsfelder und Maßnahmen in Richtung Klimafreundlichkeit zur Verfügung.

Konkret wird die bestehende Informationsplattform Qualifood®, welche vom Fleischprüfring e.V. betrieben wird, um ein Nachhaltigkeitsmodul erweitert, welches von allen schweinehaltenden Betrieben in Baden-Württemberg und Bayern genutzt werden kann. In diesem Modul werden Informationen zum Thema nachhaltige Schweinehaltung gebündelt werden.

Die Daten können entlang der Wertschöpfungskette genutzt werden. Die Analyse der Daten ermöglicht es zudem, vorhandene Daten und Ergebnisse innerhalb der Branche auszuwerten sowie vorhandene Potentiale und Datenlücken zu erkennen und für Folgeschritte zu verwenden. Ergänzend wird ein Klima-Check für die Schweinehaltung entwickelt, der die Einordnung der Klimafreundlichkeit der Betriebe ermöglicht. Dieser wird in das Nachhaltigkeitsmodul integriert werden und über Qualifood® möglichst allen schweinehaltenden Betrieben in Baden-Württemberg und Bayern zur Stärkung ihrer Wettbewerbsfähigkeit zugänglich sein. Landwirtschaftliche Betriebe erhalten eine Einschätzung ihrer Klimafreundlichkeit sowie Informationen über Maßnahmen, die ergriffen werden können, um ihre Klimafreundlichkeit noch weiter zu steigern.

Des Weiteren zielt das Projekt darauf ab, eingesparte Emissionspotenziale durch die Nutzung von Biogasanlagen zu berechnen sowie Emissionsminderungspotentiale in der süddeutschen Schweinezucht aufzuzeigen. Erkenntnisse hierüber werden ebenfalls in das Nachhaltigkeitsmodul eingespeist.

 

Partner des Projekts

Lead Partner des Projekts ist der Schweinezuchtverband Baden-Württemberg e.V. (SZV), Koordinator ist das Bildungs- und Wissenszentrum Boxberg - Schweinehaltung, Schweinezucht - (LSZ Boxberg). Weitere Partner der Operationellen Gruppe sind der Fleischprüfring e.V., die Universität Hohenheim mit der Landesanstalt für Agrartechnik und Bioenergie, die Bodensee-Stiftung, Landesbauernverband in Baden-Württemberg e.V., Bayerischer Bauernverband KdÖR, Bioland Erzeugerring Bayern e.V., Raiffeisen Viehzentrale GmbH, Erzeugergemeinschaft Südbayern e.G., Erzeugergemeinschaft Franken-Schwaben w.V., Ringgemeinschaft Bayern e.V., UEG Hohenlohe-Franken w.V., Müller Fleisch GmbH, Süddeutsches Schweinefleischzentrum Ulm Donautal GmbH, Ulmer Fleisch GmbH, Bayerische Bauern Marketing GmbH sowie fünf landwirtschaftliche Betriebe.

Förderung der Maßnahmen

Das Projekt wird gefördert im Rahmen der Europäischen Innovationspartnerschaft "Landwirtschaftliche Produktivität und Nachhaltigkeit" (EIP-AGRI). Die Projektförderung ist eine Maßnahme des Maßnahmen- und Entwicklungsplan Ländlicher Raum Baden-Württemberg 2014-2020 (MEPL III). Das Projekt wird durch das Land Baden-Württemberg und über den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des Ländlichen Raums (ELER) finanziert. Das Projekt läuft bis Ende 2024.

 

Quelle: Bildungs- und Wissenszentrum Boxberg